Chorkleidung
Chorkleidung – Einheit, Stil und Gruppengefühl auf der Bühne
Kleider machen nicht nur Leute – sie machen auch Chöre sichtbar.
Bei Chorliebe haben wir uns lange und intensiv mit dem Thema Chor-Kleidung beschäftigt. Noch vor der Corona-Zeit haben wir eigene Bühnenoutfits entworfen, schneidern lassen und auch verkauft. Das tun wir heute nicht mehr – aber die Anfragen und Zugriffe auf unsere früheren Inhalte zeigen: Chorkleidung ist und bleibt ein Thema, das viele Gruppen bewegt.
Warum überhaupt Bühnenkleidung?
Weil Kleidung auf der Bühne nicht nur praktisch oder „nett“ ist – sie wirkt.
Sie zeigt Haltung, unterstützt den Ausdruck und macht sichtbar, was sonst nur zu hören wäre.
Kleidung transportiert, wie eine Gruppe sich versteht – und wie sie gesehen werden möchte.
Drei gängige Wege zur Chorkleidung – mit Vor- und Nachteilen
In der Praxis haben sich drei Hauptvarianten etabliert:
1. Schwarz mit Farbakzent
Der Klassiker: Schwarze Kleidung, kombiniert mit einem farbigen Accessoire – zum Beispiel einem Schal, Gürtel oder Tuch.
Vorteile:
– Einfach umsetzbar
– Kostengünstig
– Schnell realisierbar
Nachteile:
– Oft beliebig oder uninspiriert
– Viele Chöre nutzen diese Lösung, wodurch das Erscheinungsbild schnell austauschbar wirkt
Diese Variante ist oft der kleinste gemeinsame Nenner – verständlich, aber ästhetisch wenig kraftvoll.

2. Farbspektrum mit individueller Kleidung
Aktuell sehr beliebt – besonders in Pop- und Jazzchören: Die Gruppe legt ein gemeinsames Farbspektrum fest (zum Beispiel „Beerentöne, Grau, Weiß“), und jede:r stellt sich daraus ein Outfit zusammen.
Häufig wird zusätzlich ein Stil genannt – etwa „leger-elegant“ oder „klassisch mit Glitzer“ – damit das Gesamtbild stimmig bleibt.
Vorteile:
– Individuelle Freiheit
– Geringe Kosten
– Harmonisches, aber vielfältiges Bild
Nachteile:
– Erfordert gute Abstimmung und Stilgefühl
– Kann unruhig wirken, wenn die Absprachen zu offen sind
Wenn gut kommuniziert, ist diese Lösung für viele Gruppen ein gangbarer Mittelweg zwischen Individualität und Zusammenhalt.

3. Einheitliche Bühnenkleidung
Gleiche Outfits für alle – ob gekauft oder individuell angefertigt.
Diese Variante ist heute selten geworden, obwohl sie gerade für Chöre mit Choreografien oder viel Bewegung enorme Vorteile bietet. Denn sie rückt die Gruppe ins Zentrum – nicht den einzelnen Körper.
Vorteile:
– Klare Bühnenwirkung
– Hoher Wiedererkennungswert
– Besonders wirksam bei choreografierten Auftritten
Nachteile:
– Schwer umsetzbar in Gruppen mit starkem Individualitätsanspruch
– Erfordert hohe Akzeptanz und Bereitschaft zur Einigung
Einheitliche Kleidung kann ein kraftvolles visuelles Statement sein – vorausgesetzt, die Gruppe trägt die Entscheidung mit.

Worauf es ankommt
Welche Kleidung die richtige ist, hängt nicht nur vom Anlass ab, sondern auch von der Haltung einer Gruppe.
Kleidung ist Kommunikation – und die sollte zur Musik, zum Auftritt und zur Gruppe selbst passen.
Wichtig ist: Die Entscheidung entsteht im Dialog, nicht durch Druck. Aber mit klaren Regeln.