Black & White Chorkleidung

Der Weg zur neuen Chorkleidung

So klappt die Auswahl der Chorkleidung – ohne Drama und mit Spaß

Die Frage nach der neuen Chorkleidung ist ein Klassiker im Chor – und kann schnell für Unruhe sorgen. Damit das nicht passiert, zeige ich dir hier meine bewährte Methode, die ich in 30 Jahren als Chorleiterin entwickelt habe. Sie sorgt für Struktur, Mitbestimmung und eine friedliche Entscheidung. Und das Beste: Es macht sogar Spaß!

1. Rahmenbedingungen klären

Alles steht und fällt mit einem klaren Konzept. Setzt euch im Vorstand oder Leitungsteam zusammen und besprecht folgende Punkte:

  • Wofür ist die Kleidung gedacht? Für Konzerte, Wettbewerbe, besondere Events? Gibt es spezifische Anforderungen wie Bewegungsfreiheit oder bestimmte Farbvorgaben?
  • Budget: Was darf die Kleidung kosten? Klärt auch, ob es Zuschüsse aus der Chorkasse geben kann, falls manche Mitglieder Unterstützung benötigen.
  • Zeitplan: Wie viel Zeit habt ihr, bis die neue Kleidung benötigt wird?

Wichtig: Sobald die Rahmenbedingungen festgelegt sind, werden sie dem Chor vorgestellt. Fragt an dieser Stelle aktiv nach, ob die Vorgaben für alle nachvollziehbar und akzeptabel sind. Das schafft Transparenz und vermeidet späteren Unmut.

Ein weiterer entscheidender Punkt: Sprecht offen darüber, dass am Ende nicht jeder Vorschlag gewinnen kann, und bittet die Mitglieder, sich schon jetzt darauf einzulassen, mit Freude und Gemeinschaftssinn auch einen Vorschlag zu akzeptieren, der vielleicht nicht ihre erste Wahl war. Dieses gemeinsame Commitment legt den Grundstein für einen harmonischen Prozess.

2. Anforderungen und Zeitplan kommunizieren

Sobald der Vorstand eine erste Richtung beschlossen hat, geht es an die Kommunikation mit dem Chor:

  • Formuliert die Anforderungen aus Schritt 1 und erstellt einen klaren Zeitplan.
  • Informiert den Chor über die einzelnen Schritte des Auswahlprozesses, z. B.:
    • Vorschläge sammeln (inkl. Frist)
    • Zwei Abstimmungsrunden
    • Vorstellung des finalen Konzepts

Wichtig: Macht allen klar, dass es in der ersten Phase nur darum geht, Ideen zu sammeln, nicht zu diskutieren. Das sorgt für mehr Ruhe und Konzentration auf die Sache.

 

Dandy-Look Chor

Extra-Tipp: Außergewöhnliche Kleidungsstile überlegen

Wenn euer Chor bei der Kleidung etwas Besonderes und jenseits des Mainstreams möchte, könnt ihr vor Schritt 3 einen zusätzlichen Schritt einbauen: Klärt gemeinsam den gewünschten Kleidungsstil. Einige Beispiele, die euch inspirieren könnten: * Sportlich: Locker, bequem und modern – z. B. mit Sneakern, Poloshirts oder Chinos. * Boyfriend-Look: Oversized Hemden, lockere Schnitte und ein cooler, lässiger Auftritt. * Pastell-Look: Zarte Farben wie Mint, Rosé oder Flieder für einen eleganten und harmonischen Eindruck. * Colour Blocking: Mutige Farbkombinationen mit starken Kontrasten für einen dynamischen, auffälligen Look. Dieser Schritt hilft, die Ideenfindung zu fokussieren und sorgt dafür, dass die Vorschläge später besser zusammenpassen. So hebt sich euer Chor stilvoll von anderen ab! 😊

3. Ideen sammeln

Jetzt darf der ganze Chor kreativ werden. Jeder – egal ob Mitglied, Chorleitung oder ein Klamottenteam – kann Vorschläge einreichen. Diese sollten schriftlich eingereicht werden, z. B. per E-Mail oder in einem Online-Formular.

Wichtig: Setzt eine klare Deadline! Nur so bleibt der Prozess im Zeitrahmen.

4. Erste Abstimmung: Die Top 3 wählen

Nun ist der Vorstand oder das Leitungsteam an der Reihe: Alle eingereichten Vorschläge werden überprüft, ob sie den vorher festgelegten Kriterien (z. B. Budget, Zweck der Kleidung) entsprechen.

  • Was nicht passt, wird aussortiert: Vorschläge, die nicht den Vorgaben entsprechen, werden nicht in die Abstimmung aufgenommen. Allerdings sollte derjenige, der den Vorschlag eingereicht hat, transparent informiert werden, warum dieser nicht berücksichtigt wird. So vermeidet ihr Missverständnisse und zeigt Wertschätzung für den eingebrachten Beitrag.
  • Was passt, kommt auf die Liste: Alle verbleibenden Vorschläge werden aufgelistet und neutral präsentiert – ohne Bewertungen oder Kommentare, um eine faire Abstimmung zu gewährleisten.

Anschließend geht die Liste an den Chor für die erste Abstimmung. Jedes Chormitglied hat drei Stimmen, die es frei auf die Vorschläge verteilen kann. Digitale Tools wie Google Forms oder Abstimmungs-Apps sind hierfür ideal, um den Überblick zu behalten.

Am Ende kommen die drei Vorschläge mit den meisten Stimmen in die nächste Runde. Sollte es einen Gleichstand geben, können auch vier Vorschläge weiterkommen, aber vermeidet eine zu breite Auswahl, um den Prozess übersichtlich zu halten.

5. Vorschläge visualisieren

Jetzt kommt der kreative Part: Die drei beliebtesten Vorschläge aus der ersten Abstimmung werden visualisiert, damit sich der Chor ein besseres Bild machen kann.

  • Stellt die Ideen möglichst anschaulich dar, z. B. mit Fotos von Kleidungsstücken, die ihr online recherchiert. Plattformen wie Zalando, Asos oder andere Modeanbieter sind dafür ideal.
  • Kombiniert die einzelnen Elemente zu einem „Look“ – am besten mit Tools wie Canva oder einem simplen Whiteboard.
  • Präsentiert diese Entwürfe dem Chor, entweder online oder bei einem separaten Treffen.

Wichtig: In dieser Phase kann es vorkommen, dass ein Konzept in der Praxis nicht umsetzbar ist. Beispielsweise könnten die gewünschten Kleidungsstücke aufgrund aktueller Modewellen schwer zu finden sein oder in der benötigten Farbpalette nicht verfügbar sein. Falls dies der Fall ist, informiert den Chor transparent und sucht gemeinsam nach einer passenden Alternative.

Tipp: Es geht in dieser Phase noch nicht um Details wie Schnitte oder Accessoires. Der Fokus liegt auf dem Gesamteindruck, der später verfeinert wird.

6. Zweite Abstimmung: Der Favorit

In der finalen Runde hat jedes Chormitglied eine Stimme, um seinen Favoriten zu wählen. Der Vorschlag mit den meisten Stimmen gewinnt.

Damit auch hier alles transparent bleibt, kommuniziert das Ergebnis klar:

  • Wie viele Stimmen hat der Gewinner-Vorschlag erhalten?
  • Wie knapp war die Entscheidung?

7. Details ausarbeiten

Jetzt geht es ans Feintuning – entweder durch den Vorstand, das Klamottenteam oder ein kleines Komitee. Klärt folgende Fragen:

  • Farben und Farbpaletten: Welche Farbtöne werden verwendet? Sollen alle Mitglieder dieselben Farben tragen oder gibt es Variationen?
    • Tipp: Wenn neue Kleidung in bestimmten Farbtönen gekauft werden muss, können Farbkarten aus dem Baumarkt helfen. Diese können abfotografiert und an die Mitglieder weitergeleitet werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
    • Alternativ könnt ihr digitale Hilfsmittel nutzen, wie die Seite Pantone-Colours.com. Wählt dort passende Farben aus, macht Bildschirmfotos und erstellt daraus mit Tools wie Canva eine übersichtliche Farbpalette. Diese könnt ihr anschließend an alle weitergeben.
  • Schnitte und Optionen: Nur Hosen, oder auch Röcke? Welche Materialien eignen sich am besten?
  • Accessoires: Müssen Schuhe, Gürtel oder Schmuck einheitlich sein?
  • Regeln für Variationen: Wenn das Konzept flexibel ist (z. B. „schwarze Oberteile“), definiert, was erlaubt ist, damit es harmonisch aussieht.

Erstellt eine klare Anleitung für den Chor, damit alle wissen, was sie kaufen sollen und wo sie die Teile finden. So wird die Umsetzung für alle einfach und übersichtlich.

Pro-Tipps für eine stressfreie Umsetzung

  • Nutzt keine Probenzeit: Führt den Prozess online durch, z. B. über Abstimmungen, E-Mails oder in einer eigenen Chor-WhatsApp-Gruppe. So bleibt die Probenzeit für die Musik reserviert.
  • Bleibt geduldig: Diskussionen können aufkommen – das ist normal. Wichtig ist, dass ihr beim Ablauf bleibt und keine Abkürzungen nehmt. Transparenz und Ruhe sind hier der Schlüssel.
  • Organisiert eine Tauschbörse: Bei der ersten Anprobe könnt ihr eine Tausch- und Verleihbörse anbieten. Hier können Mitglieder Kleidung untereinander tauschen oder leihen, wenn etwas nicht passt oder jemand Schwierigkeiten hat, neue Teile zu kaufen. Das stärkt den Gemeinschaftssinn und hilft allen, am finalen Look teilzuhaben.
  • Feiert den Abschluss: Wenn die Entscheidung gefallen ist, feiert euren Fortschritt – mit einem Gruppenfoto, einer kleinen Modenschau oder einem Event, sobald die Kleidung vollständig ist.

Mit dieser Methode wird die Auswahl der Chorkleidung nicht nur effizient, sondern auch ein Gemeinschaftserlebnis, das den Chor noch stärker zusammenschweißt!

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