Mimik & Emotion – Gesicht zeigen beim Singen

Singen ist mehr als Klang. Es ist auch ein Gesicht, ein Ausdruck, ein Moment der Verbindung.
Wer auf der Bühne steht, wirkt nicht nur mit der Stimme, sondern auch mit Haltung, Blick und Mimik. Und genau das fällt vielen schwer – gerade im Chor.

Warum? Weil es Mut braucht, sich wirklich zu zeigen.
Weil unsere Gesichter trainiert sind auf Kontrolle, Funktion, technische Konzentration.
Und weil echte Emotion nicht abrufbar ist – sie entsteht im Moment.

Was uns daran hindert – und wie wir damit arbeiten

1. Gewohnheiten entmachten
Viele haben gelernt: Gesicht ruhig halten, Fokus nach innen. Das ist verständlich – aber es hemmt die Wirkung.
Bei Chorliebe üben wir, diese Muster bewusst zu lösen und Präsenz zuzulassen – nicht künstlich, sondern wach und lebendig.

2. Mimik entsteht im Moment
Wir erarbeiten keine festen Gesichtsausdrücke. Mimik darf sich verändern – aus dem Text heraus, aus der Musik, aus der Situation. Wie im Schauspiel geht es darum, immer wieder neu da zu sein – und mitzugehen, statt vorzuspielen.

3. Emotion braucht Sicherheit
Nur wer musikalisch sicher ist, kann sich mimisch öffnen. Deshalb ist der Weg zur Mimik auch ein Weg über Text, Rhythmus, Intonation – bis sich Raum für Ausdruck öffnet.

Ausdruck, der wirkt, weil er echt ist

Bei Chorliebe ist Mimik kein Extra. Sie gehört dazu.
Nicht als Show, sondern als Teil des musikalischen Ganzen.
Wenn ein Chor klingt, sich bewegt und mit offenen Gesichtern singt – dann wird etwas spürbar. Für das Publikum. Und füreinander.