Magie auf der Bühne: Chor-Choreografie

Chor-Choreografie ist eine der schönsten Möglichkeiten, Spaß und Freude auf die Bühne zu bringen! Rhythmus, individueller Ausdruck und gemeinsame Freude an der Bewegung können eine geradezu magische Wirkung entfalten – auf die SängerInnen selbst und auf das Publikum.

Ich arbeite seit über 30 Jahren auf diesem Gebiet und habe all die Freuden aber auch die Schwierigkeiten beim Erarbeiten von Chor-Choreografien in der Tiefe erkundet.

Chor-Choreografie

Nun kann ich mit Sicherheit sagen: Ich habe einen funktionierenden Weg gefunden, Gruppen auf natürliche Art in Bewegung zu bringen! Mein Sing&Dance-Konzept setzt bei der Freude am Tanzen an – nicht bei der Perfektion der Ausführung. Es ist für AnfängerInnen und Fortgeschrittene geeignet. Wenn der Funken der Bewegungsfreude einmal in allen entfacht wurde, kann man von hier aus überall hin gelangen! Auch zur perfekten Choreo, wenn man möchte.

Die 3 großen Schwierigkeiten klassischer Chor-Choeografien

Die meisten Chor-Choreografien, die man auf der Bühne sieht, verbinden einzelne Bewegungen, die möglichst synchron ausgeführt werden (sollen). Step-Touch nach rechts und links, Arme heben und senken und ins Publikum zeigen sind zum Beispiel Elemente, die häufig vorkommen. Diese Art der Chor-Choreografie hat mehrere Nachteile:

  1. Die Freude am Tanzen ist oft nicht mehr erkennbar
  2. Es gibt zu viel, dass man „falsch“ machen kann, Fehler fallen auf
  3. Der Chor wirkt starr und unlebendig, trotz Choreo

Wir müssen uns folgendes vor Augen führen: Das Singen im Chor erfordert eine hohe Aktivität des Denkhirns. Wir arbeiten ja an einer Einheit, daher dürfen wir nicht allzu spontan singen. Wer will schon laut in einer leisen Stelle rausfallen? „Richtig“ und „falsch“ spielen fast zwangsläufig eine große Rolle beim Chorsingen. Allzu leicht und unbedacht übertragen wir dann oft diese Art der Erarbeitung auch auf die Bewegungen! Wir arbeiten hauptsächlich an der Synchronizität und versuchen, die Bewegungen möglichst gut aneinander anzugleichen. Das ist fatal. Denn was beim Chorsingen eine Notwendigkeit ist, ist im Tanz eine Falle. Denn Tanzen ist immer individuell und von Freude inspiriert. Sollte es zumindest sein! So betrachtet leistet Chor-Choreografie einen sehr wertvollen Beitrag zur Chormusik: Sie bringt die Freude und Unbefangenheit zurück.

Sing&Dance: vom freien Tanzen zur Choreografie

Wir beginnen immer frei im Raum. Anfangs nutzen wir Musik, die gar nicht im Chor-Repertoire vorkommt. Die erste Übung ist diese hier: Gehen zu unterschiedlichen Musik-Stilen. Eine schöne Variante ist auch, gehen und tanzen abzuwechseln. Was unterscheidet gehen von tanzen? Dies ist die allerwichtigste Erkenntnis. Eine Choreo soll niemals „gegangen“ sondern stets „getanzt“ werden.

Nun werden nach und nach Patterns entwickelt, dass sind kleine Bewegungsfolgen, die immer noch frei im Raum ausgeführt werden. Hier gibt es kein richtig und kein falsch, man darf tanzen wie man will! So können wir schön ausprobieren, was gut wirkt, welche Patterns den SängerInnen besonders viel Freude machen und welche Elemente sich vielleicht später für eine Choreografie eignen. Auch, wenn die Choreo schon fest steht: Wir beginnen immer mit dem Tanzen frei im Raum. Schaut selbst, wie eine Choreo aufgebaut werden kann. Es beginnt damit, die Schritt frei im Raum zu lernen und zu tanzen.

Von der großen Fläche auf deinen kleinen Platz im Chor

Der Schritt zur synchronen Choreografie ist dann ganz einfach! Die Bewegungen selbst werden immer noch so individuell, wie möglich ausgeführt, aber nun legen wir Richtungen und Größe der Bewegungen fest. Als Beispiel habe ich eine mittelschwere Choreo genommen, um euch den Weg zu zeigen. Achtet aber unbedingt darauf, dass der Chor schon so weit ist! Wenn es z.B. Schwierigkeiten mit rechts und links gibt, ist diese Choreo noch zu schwer. Dann würde man nur Elemente einbauen, bei denen die Richtung keine Rolle spielt. Schaut hier, wie zunächst die Patterns erklärt werden, dann frei im Raum getanzt wird und zuletzt noch die Richtungen dazu kommen, sodass eine echte Chor-Choreografie für die Bühne entsteht: